Starthilfe für Stadtteil-Gesundheitszentrum

Der Quartiersrat hat ein Projekt zur Gesundheitsförderung auf den Weg gebracht.

In seiner Sitzung vom 29. Oktober hat der Quartiersrat des Flughafenkiezes seine Zustimmung zur Projektidee „Stadtteilorientierte Gesundheitsförderung“ gegeben. Träger des Projekts wird das Gesundheitskollektiv Berlin sein, das auf das Kindl-Gelände ziehen wird. Im Erdgeschoss eines Neubaus direkt neben der Kindl-Treppe wird das Gesundheitskollektiv auf 300 Quadratmetern unter anderem ein Stadtteil-Gesundheitszentrum eröffnen. Dafür wurden für 2020 und 2021 je 20 000 Euro bewilligt. Zunächst sollen damit zwei Räume so eingerichtet werden, dass sie für die Öffentlichkeit genutzt werden können. Im zweiten Jahr werden mit dem Geld hauptsächlich Honorare für Beratungsangebote oder Vorträge bezahlt, die hier stattfinden sollen.

Ganzheitliche Gesundheitsförderung

Das Gesundheitskollektiv ist ein Verein von Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Selbsthilfeorganisationen, die sich ehrenamtlich für eine ganzheitliche und fachübergreifende Gesundheitsförderung einsetzen. Seit fünf Jahren arbeitet der Verein an dem Plan, ein Stadtteil-Gesundheitszentrum aufzubauen und hat sich dafür bewusst Neukölln ausgesucht – eine Gegend, in der die Menschen aus verschiedenen Gründen eher schwer Zugang zu Gesundheitsangeboten finden. Das Kollektiv hat den Anspruch, für den Stadtteil zu arbeiten. Mit Beratungsangeboten in der Helene-Nathan-Bibliothek sind sie auch schon im Kiez aktiv. In einer Bewohnerbefragung haben sie bereits ausgelotet, was im Flughafenkiez fehlt: Es herrscht hier ein Mangel an Fachärztinnen und Fachärzte, an psychotherapeutischen Angeboten und an Hilfen für Drogenabhängige. Das Gesundheitskollektiv will seine zukünftige Arbeit danach ausrichten.

Ein „Ankerpunkt“ für den Kiez

Für den Flughafenkiez kann das Stadtteil-Gesundheitszentrum ein wichtiger Anknüpfungspunkt für weitere Angebote zum Thema Gesundheit sein. „Der Flughafenkiez  ist einer der Quartiere, in denen man versuchen will, zusätzliche Gelder der Krankenkassen für Präventionsarbeit zur Verfügung zu stellen“, erklärt Quartiersmanager Thomas Helfen. Auch wenn das irgendwann unausweichliche Ende des Quartiersmanagements eintritt, könnte das Gesundheitszentrum für den Kiez ein fester „Ankerpunkt“ sein, so Helfen.

Nach einer Diskussion, ob man jetzt schon die Ausstattung für das momentan noch im Bau befindlichen Hauses bewilligen sollte, hat der Quartiersrat dem Projektvorschlag doch mit großer Mehrheit zugestimmt.

Projekt für Ältere wird beendet

Das Projekt „Älterwerden im Kiez“ wird aufgrund der geringen Teilnehmerzahl zum Jahresende vorzeitig beendet. Es ist nicht gelungen, eine größere Zahl alter Menschen für die Angebote zu gewinnen. „Es gibt zwar einen Bedarf, aber es ist extrem schwierig, die älteren Menschen zu erreichen“, bedauert Quartiersmanager Helfen.

Quartiersräte gesucht!

Die nächste Sitzung des Quartiersrats findet am 17. Dezember um 19 Uhr bei „ZeitRaum“ in der Karl-Marx-Straße 58 statt. Wie immer sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Hauptpunkt wird die Neubesetzung des Gremiums sein. 18 Vertreterinnen und Vertreter des Kiezes sowie weitere Nachrückerinnen und Nachrücker werden in einem Losverfahren ermittelt. Wer im Flughafenkiez wohnt, mindestens 16 Jahre alt ist und darüber mitentscheiden möchte, wofür die Gelder aus dem Programm Soziale Stadt im Kiez eingesetzt werden, sollte sich bis zum 16. Dezember beim Quartiersmanagement melden.