Für Kinder und Familien wird eine Lücke geschlossen

In der Karl-Marx-Straße 52 soll bis 2027 ein Kinder- und Familienzentrum neu gebaut werden. Dafür liegt nun eine Machbarkeitsstudie vor.

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Schon seit rund zehn Jahren gibt es den Plan, in der Baulücke an der Karl-Marx-Straße einen Neubau mit Angeboten für Kinder und Familien zu errichten, anfangs in Anlehnung an das benachbarte Einkaufszentrum unter dem Arbeitstitel „Familienarkaden“. Das Neuköllner Stadtentwicklungsamt hat auch schon einen Bebauungsplan aufgestellt, der einen Neubau mit bis zu sechs Geschossen erlaubt. Das Vorhaben ließ sich aber zunächst nicht umsetzen, weil die privaten Eigentümer das als Parkplatz genutzte Grundstück nicht an den Bezirk verkaufen wollten.

Aus Parkplätzen werden Kitaplätze

Nach langen Verhandlungen ist es im Sommer 2019 aber doch gelungen, das Grundstück zu erwerben. Damit wurden auch die Planungen für das Kinder- und Familienzentrum wieder aufgenommen. Neun Jahre nach den ersten Überlegungen hat das Neuköllner Jugendamt die Pläne überprüft und aktualisiert: Das neue Gebäude soll eine Kindertagesstätte und ein Familienzentrum mit Familiencafé beherbergen. Außerdem werden hier eine Familienberatungsstelle und der Kinder- und jugendpsychiatrische Dienst Nord-Neukölln einziehen.

In einer neuen Machbarkeitsstudie wurde nun auch ermittelt, wie sich die Nutzungen zweckmäßig auf die Etagen verteilen lassen und was der Bau insgesamt kosten wird. Im Erdgeschoss soll das Familienzentrum angesiedelt werden, das in einem flachen Anbau auf der Hofseite zwei größere Gruppenräume bekommt. Die Küche des Cafés kann gleichzeitig auch für die Kita genutzt werden. Die Kita-Kinder haben in den ersten drei Obergeschossen ihre Gruppenräume. In den vierten und fünften Stock sollen die Beratungsstellen mit ihren Therapieräumen einziehen. Darüber könnte in einem zurückgesetzten Staffelgeschoss ein Bewegungsraum entstehen. Das ganze Haus wird barrierefrei sein.

Hinter dem Gebäude entsteht eine Freifläche für die Kita. Der öffentliche Durchgang von der Karl-Marx-Straße zum Käpt'n-Blaubär-Spielplatz und zur Reuterstraße, der zurzeit wegen der Bauarbeiten gesperrt ist, wird erhalten bleiben. Weil sich auf dem Grundstück früher eine Autowerkstatt und eine Tankstelle befanden, ist mit Verschmutzungen des Erdreichs zu rechnen. Daher muss der Boden ausgebaggert werden.

Fertigstellung 2027

Die Machbarkeitsstudie rechnet je nach Variante mit Baukosten zwischen 6,0 und 6,9 Millionen Euro. Der Bezirk beantragt nun eine Finanzierung mit Geldern aus der Städtebauförderung, die für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee zur Verfügung stehen. Das Bezirksamt muss außerdem noch einen Träger und Betreiber für das Gebäude und die Einrichtungen finden. Gemeinsam mit dem künftigen Träger werden dann die weiteren Planungen und der Zeitplan ausgearbeitet. Vorgesehen ist, dass im Jahr 2027 das neue Kinder- und Familienzentrum fertig ist.

Weitere Informationen und Machbarkeitsstudie:

https://www.kms-sonne.de/karl-marx-strasse-52/