Schulgärten – ein unendliches Feld

Die Stärkung der Schulgärten als wichtige Lern- und Begegnungsorte ist die Aufgabe eines neuen Projekts

Quelle: Freilandlabor Britz e.V.

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

„Schulgärten sind mehr als nur Beete“, betont Ursula Müller vom Freilandlabor Britz. In Kooperation mit der Parzelle X ist das Freilandlabor Träger des Quartiersmanagement-Projekts „Schulgärten in der Bildungslandschaft Flughafenkiez.“ Die Schulgärten, so Ursula Müllers 40-jährige Erfahrung als Mitbegründerin von „Grün macht Schule“ lassen sich wunderbar in den Unterricht integrieren – und zwar nicht nur im Fach Biologie, sondern auch in Geschichte, Bodenphysik, Sprachen oder Kunst. So gibt es in der Evangelischen Schule Neukölln einen sehr engagierten Kunstpädagogen, der einen künstlerischen Ansatz für den Schulgarten hat. An den grünen Oasen im Schulhof lassen sich Artenvielfalt, gesunde Ernährung und Klimaveränderungen dokumentieren und lernen. 

Erfolgserlebnisse beim Bauen der Hochbeete

An allen Schulen im Flughafenkiez und der im Einzugsgebiet befindlichen Karlsgarten-Grundschule gibt es mittlerweile Schulgärten. So hat die Karlsgarten-Grundschule durch den Aktionsfonds sowie im Rahmen des Vorgängerprojekts von „Grün macht Schule“ 2020 ein Grünes Klassenzimmer erhalten. Gerade zu Zeiten der Pandemie war das eine gute Möglichkeit, den Unterricht draußen abzuhalten. In der Hermann-Boddin-Grundschule haben die Kinder Akkuschrauber und Maßband in die Hand genommen und beim Bau der Pflanzkästen mit angepackt. „Gerade Kinder mit kognitiven Schwierigkeiten können sich bei solchen praktischen Tätigkeiten bewähren“, weiß Ursula Müller. Am Albert-Schweitzer-Gymnasium gibt es derzeit nur eine Mini-Fläche mit Hochbeeten. Im Rahmen des Projekts wird hier über Erweiterungsflächen nachgedacht, etwa die Anpflanzung von Sträuchern oder Fassadenbegrünung. Ein wichtiger Schwerpunkt des neuen Projekts ist auch die klimaresiliente Ertüchtigung der Schulgarten, etwa durch ein kluges Regenwassermanagement.  Bei Schulgärten sind zudem einige Besonderheiten zu bedenken: Wer gießt in der Ferienzeit? Wie kann Vandalismus und Fremdnutzung verhindert werden? Hier gibt es Überlegungen, die Nachbarschaft einzubinden.

Coaching für eine langfristige Perspektive der Schulgärten

Das Projekt ist im Sommer gestartet. „Wir sind noch dabei, mit den Schulleitungen organisatorische Absprachen zu treffen“, erklärt Ursula Müller. Die größte Herausforderung dabei: die knappen personellen Ressourcen an den Schulen. Ziel ist es, die Lehrkräfte so zu schulen, dass sie nach Beendigung des Projekts mit weniger Beratung klarkommen. Wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Vernetzung der Schulstandorte. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich auszutauschen und gegenseitig zu helfen. Im Frühjahr 2024 sollen erste Maßnahmen umgesetzt werden. 


Webtipp:
Beratungsstelle für ökologische und kindgerechte Schulhofgestaltung
www.gruen-macht-schule.de