Bildung in Sachen Umwelt und Kultur

Der Quartiersrat des Flughafenkiezes hat am 18. Juni zwei weitere Projekte angeschoben.

Quelle: Jens Sethmann

Außer der Reihe traf sich der Quartiersrat im Juni. Der Grund: Die Gelder aus dem Projektfonds für das Haushaltsjahr 2019 mussten noch bis Jahresmitte vergeben werden, wenn sie nicht verfallen sollten. „Es sind noch 20 000 Euro offen“, erklärte Quartiersmanager Thomas Helfen. „Wir wollen ja nicht, dass die über die Sommerpause verloren gehen.“ Zwei Projekte wurden mit breiter Mehrheit angenommen.

Fahrradfreundlich, plastikfrei und nachhaltig

Das erste Projekt läuft unter dem Arbeitstitel „Quartiersbezogene Umweltbildung für Jung und Alt“. Bei der Diskussion um das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept 2019 hatten viele Flughafenkiez-Bewohner*innen betont, dass die Themen Umwelt, Klimaschutz und Verkehr immer wichtiger werden. In dem nun bewilligten Projekt sollen die unterschiedlichen Stadtteilinitiativen, die sich im weitesten Sinne um Umweltfragen kümmern, miteinander vernetzt werden. So könnte sich eine Ideenwerkstatt zusammen mit dem Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln darüber Gedanken machen, an welchen Stellen man die Bedingungen für Radfahrende verbessern müsste. Schüler*innen, die sich bei „Fridays for future“ engagieren, wollen der Frage nachgehen, wie der Flughafenkiez plastikfrei werden könnte. Und könnte nicht auch das alljährliche Neuköllner Umwelt- und Nachhaltigkeitsfest im Jahr 2020 im Flughafenkiez stattfinden?

Kultur-Anker Albert-Schweitzer-Gymnasium

Ein kulturelles Bildungsnetzwerk rund um das Albert-Schweitzer-Gymnasium aufzubauen – das ist das Ziel des zweiten Projekts. Die Schule will ihren Ganztagsbetrieb noch weiter ausbauen und setzt dabei besonders auf Kultur-AGs. „Wir haben festgestellt, dass in unserer Schülerschaft sehr große Potenziale schlummern“, sagt Schulleiterin Karin Kullick. Bereits jetzt gibt es AGs, die etwa mit dem Wolf Kino, dem Verein NeNa, Artistania, Young Arts Neukölln, der Neuköllner Oper oder der Musikschule kooperieren. Im Rahmen des Projekts könnten künftig mit weiteren Partnern bis zu fünf neue AGs in Gang gebracht werden. „Wenn unsere Schüler*innen kulturell super talentiert sind, wollen wir ihnen gerne ein breites Angebot machen“, so Karin Kullick.

Beide Projekte sollen schon im August beziehungsweise September beginnen und bis Ende 2021 laufen. Für dieses Jahr wurden ihnen je 10 000 Euro zugesprochen, für die zwei folgenden Jahre jeweils 20 000 Euro. Für beide Projekte sucht das Quartiersmanagement nun per Auswahlverfahren nach geeigneten Trägern.

Quartiersrat sucht Verstärkung

Nach der Sommerpause trifft sich der Quartiersrat am 20. August um 19 Uhr an einem ungewöhnlichen Ort: im Klunkerkranich auf dem obersten Parkdeck der Neukölln Arcaden. Wie immer sind interessierte Kiezbewohner*innen herzlich willkommen.

Im Oktober steht dann die turnusmäßige Neubesetzung des Quartiersrats an. Wer im Flughafenkiez wohnt und sich für seinen Stadtteil engagieren will, sollte sich beim Quartiersmanagement melden. Bei der Sitzung am 22. Oktober werden 18 Bewohner*innen sowie weitere Nachrücker*innen per Los gezogen. Sie bilden dann zusammen mit Vertreter*innen von Schulen, Vereinen und anderen Institutionen den neuen Quartiersrat.