Schulhof Evangelische Schule Neukölln/Sasarsteig

Geschichte des Sasarsteigs

Im ursprünglichen Rixdorfer Bebauungsplan gab es den Sasarsteig nicht. Auf den unbebauten Grundstücken zwischen Reuterstraße und Mainzer Straße bildete sich aber ein inoffizieller Verbindungsweg heraus, der lange keinen Namen trug. Erst 1960 erhielt er als öffentlicher Weg den Namen Sasarsteig.

Der Name führt weit zurück ins späte Mittelalter, zu den Ursprüngen des Ortes Rixdorf. Benannt wurde die Straße nach Dietrich von Sasar. Er war im 14. Jahrhundert Leiter des Tempelhofer Johanniterordens. In dieser Funktion hat er 1360 die Umwandlung des Ordenshofes „Richardsdorp“ in ein reguläres Dorf beurkundet. Dies war die erste schriftliche Erwähnung des Ortes, der später Rixdorf hieß. Dietrich von Sasar gilt damit als einer der Gründer des Ortes. Den 600. Jahrestag der Gründung Rixdorfs nahm das Bezirksamt Neukölln im Jahr 1960 zum Anlass, Dietrich von Sasar mit einem Straßennamen zu ehren.

Erneuerung des Sasarsteigs

Der Sasarsteig war ein Dauersorgenkind des Flughafenkiezes. Der knapp 100 Meter lange, begrünte Verbindungsweg verkam im Laufe der Jahre immer weiter. Die Anlagen waren durch Hundekot und illegale Müllablagerungen verdreckt, nachts fühlten sich viele Bürger*innen auf dem schlecht beleuchteten Weg unsicher. 2006 entschloss sich der Bezirk zu einer Umgestaltung und rodete als Sofortmaßnahme alle Sträucher. Nach dem Kahlschlag gerieten die Planungen allerdings ins Stocken. Der Baubeginn musste mehrmals verschoben werden, erst im Herbst 2008 konnte der Umbau endlich beginnen.

„Klar, schlicht und ordentlich“ – so fasste Neuköllns früherer Baustadtrat Thomas Blesing die Grundidee für den neuen Sasarsteig zusammen. Der gesamte Gehweg wurde neu gepflastert und neue Straßenlaternen wurden aufgestellt. Der abschüssige Weg bekam mehr Treppenstufen, damit das Hinaufsteigen bequemer wird, für Kinderwagen und Einkaufsrollis gibt es Rampen. Um zu verhindern, dass Radfahrer*innen gefährliche Querfeldeinrennen veranstalten und den Rasen ruinieren, liegen an strategischen Stellen absolut unverrückbare Findlinge. Der Weg wird nun durch doppelt so viele Laternen erhellt. Am unteren Ende wurden außerdem Bänke aufgestellt. Und schlussendlich gewährleistet ein neu markierter Zebrastreifen auf der Reuterstraße einen sicheren Übergang zum Käpt'n-Blaubär-Spielplatz und zum Blueberry Inn.

Die Umgestaltung bezahlte der Bezirk aus Städtebauförderungsmitteln. Ende 2008 war der neue Sasarsteig fertig. Das Hundekot- und Müllproblem wurde durch den Umbau jedoch nicht vollständig gelöst, der Sasarsteig ist dennoch deutlich sauberer und übersichtlicher geworden.

Schulhoferweiterung der Evangelischen Schule

Bei der Erneuerung des Sasarsteigs wurde ein keilförmiges Grundstück, das direkt an den Schulhof der ESN grenzt, ausgelassen. Diese Fläche wurde vom Sasarsteig abgezäunt und als Schulhoferweiterung der ESN zugeschlagen, sie bleibt aber im Eigentum des Landes Berlin. Die Schule hat für das Gelände eine über zehn Jahre laufende Nutzungsvereinbarung mit dem Bezirk getroffen.

Im Herbst 2009 entstanden hier eine Kletterspielstrecke mit mehreren Klettergeräten und ein Sandspielbereich. Am oberen Ende geht der Spielplatz in den vorhandenen Schulhof der ESN über, der gleich mit umgestaltet wurde. Die Schüler*innen können sich deshalb über neue Fußballtore, einen zweiten Basketballkorb, drei Trampoline und zusätzliche Sitzgelegenheiten freuen. Den neuen Schulhof hat die Gartenarchitektin Claudia Schäfer zusammen mit Schüler*innenvertreter*innen geplant. Die Erweiterung wurde aus dem Programm Soziale Stadt des Quartiersmanagements Flughafenstraße bezahlt.

Engagement für den Sasarsteig

Der Sasarsteig leidet immer noch unter der Rücksichtslosigkeit der Hundehalter. Besonders im Sommer stinkt das Problem zum Himmel. Da sich die Vierbeiner oft am Zaun zum Schulhof erleichtern, sickert der Urin bis auf den neuen Spielplatz.

Eine Elternvertreterin der ESN wollte das nicht länger hinnehmen und startete eine Initiative zur Bepflanzung des Zauns, die vom Quartiersmanagement unterstützt wird. Am  26. Mai 2014 war es dann soweit: Etwa 40 Kinder aus dem Hortbereich der ESN sowie einige Eltern sammelten zunächst Hundehaufen und anderen Unrat ein. Dafür hatte die Berliner Stadtreinigung orange „Kehrenbürger“-Westen, Greifzangen und Müllsäcke bereitgestellt. Anschließend buddelten die Mädchen und Jungen Löcher und pflanzten 40 Bäumchen, Rosen und andere Sträucher ein. Die immergrünen Liguster hatte das Grünflächenamt Neukölln zur Verfügung gestellt. Die robusten und dicht wachsenden Neuanpflanzungen sollen verhindern, dass die Hunde direkt am Zaun ihr Geschäft verrichten.

Die engagierten Eltern wollen auch künftig dafür sorgen, dass es sauber bleibt. Regelmäßig führen sie Sauberkeitsaktionen durch und gießen die neuen Pflanzen.