Ein Ausflug aufs Land mitten in Neukölln

Im Flughafenkiez gibt es nur wenige, kleine Grünanlagen. Dafür liegen zwei weitläufige Erholungsflächen gleich vor der Haustür.

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Holger Koppatsch/Archiv Grün Berlin GmbH

An die frische Luft gehen, Sonne tanken und sich bewegen – das ist gerade in Corona-Zeiten wichtig. Doch der Boddinplatz samt Spielplatz ist häufig proppenvoll, Abstand halten ist hier mitunter kaum möglich. Wer die Boddinstraße ein Stück hoch läuft, die Hermannstraße überquert und in die Karlsgartenstraße einbiegt, erreicht schon nach wenigen Minuten die Hasenheide. Mit seinem schönen alten Baumbestand, dem Rhododendronhain und den großzügigen Liegewiesen ist der 47 Hektar große Park ein grünes Paradies mitten in der Großstadt. Der 1936 angelegte Volkspark wurde bereits ab 1678 als Hasengehege genutzt – daher der Name. Der Große Kurfürst soll hier zur Jagd gegangen sein. Heute wird hier für alle Altersstufen und Interessen etwas geboten. Man kann picknicken, Frisbee spielen, ein Labyrinth erkunden oder gemütlich zur Rixdorfer Höhe spazieren.

Ziegen streicheln oder mit Scheherazade spielen

Hauptanziehungspunkt für Kinder ist neben dem Spielplatz mit Motiven aus Tausendundeiner Nacht vor allem das Tiergehege mit Ziegen, Hirschen und Pfauen. Bei Jugendlichen ist dagegen die Skateranlage nahe dem Columbiadamm sehr beliebt. Vollends in Brandenburg wähnt man sich, wenn man auf der neu gebauten Steganlage am Rixdorfer Teich steht und den Wasservögeln zuschaut. Der Lärm der Großstadt ist hier ganz weit weg. Das Gute ist: selbst an sonnigen Wochenenden ist genug Platz für alle. Die Distanzregeln einzuhalten, ist hier kein Problem. Und wer seinem Hund eine Freude machen will, geht mit ihm zum Hundeauslaufplatz in der Hasenheide– statt immer nur den Sasarsteig hoch- und runter zu laufen. In einer eingezäunten Fläche können die Vierbeiner miteinander toben und einen Hindernisparcours durchlaufen.

Weite und Freiheit auf 300 Hektar

Einen ganz anderen Charakter hat das Tempelhofer Feld, mit über 300 Hektar eine der größten innerstädtischen Freiflächen weltweit. Man erreicht sie, wenn man die Flughafenstraße hochläuft, dann weiter auf dem Columbiadamm und schließlich links in die Fontanestraße einbiegt. Und dann hat man ihn: den phantastischen Weitblick auf das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Schattenspendende Bäume gibt es hier weniger – was an heißen Tagen zum Problem werden kann- aber dafür viel Platz zum Skaten, Picknicken, Kite-Surfen und Drachen steigen lassen. Auf den breiten Start- und Landebahnen kommt man sich kaum in die Quere – ein perfekter Ort, um das Radfahren zu lernen oder erste Versuche mit den Inlineskatern zu machen.

Streifzüge durch die Flora und Fauna

Ein beliebter Treffpunkt sind die Gemeinschaftsgärten, wo sich Menschen auf rund 300 Hochbeeten gärtnerisch austoben. Und sobald die Corona-Regeln es zulassen, wird das Freilandlabor Britz auch wieder Naturstreifzüge für Kinder anbieten. Unter fachkundiger Leitung können Feldlerche und Turmfalke beobachtet oder Insekten bestimmt werden. Ein großer Vorteil der Tempelhofer Freiheit, wie sie auch genannt wird, ist die Sauberkeit. Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Eingänge nämlich geschlossen und auch tagsüber kontrolliert die Parkaufsicht, dass sich alle an die Regeln halten und keinen Müll liegen lassen.