Charmantes Trödeln mit Kiezatmosphäre

Am Sonntag, den 6.September wurde rund um den Boddinplatz wieder getrödelt – trotz Corona-Regeln in gewohnt guter Stimmung

Quelle: Birgit Leiß

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„Papa, schau mal, ein Kinder-Flohmarkt!“, rief ein Mädchen begeistert. In der Tat wurde diesmal eine schier unglaubliche Menge an Spielzeug und Kinderklamotten angeboten. „Wir haben sehr gut verkauft“, strahlte eine Familie, die in den Schränken der Kinder kräftig ausgemistet hatte. Aber es gab natürlich auch viele andere Raritäten zu entdecken, von Fahrradtaschen für wenige Euro über Modeschmuck bis hin zu Büchern und Hausrat. Bereits um 14 Uhr war ein junger Mann, der Olivenöl von seiner Familie in Griechenland anbot, ausverkauft. „Ich hatte leider nur 15 Flaschen mitgebracht“, ärgerte er sich. Die Evangelische Schule hatte zur Halbzeit 45 Gläser von ihrem Neuköllner Honig verkauft und die Polizei musste im Akkord Fahrräder codieren.

Schönes Wetter, reibungsloser Ablauf

Der Kiezflohmarkt, der sonst zweimal im Jahr stattfindet, musste im Frühjahr wegen des Lockdowns abgesagt werden. Diesmal war vieles anders. So mussten die Besucherinnen und Besucher Masken tragen. Die meisten sahen das ein, doch einige mussten auch energisch dazu aufgefordert werden. Außerdem konnten die 53 Stände nicht, wie im Vorjahr, von haushaltsfremden Personen geteilt werden. Da der Andrang immer sehr groß ist, kamen nicht alle zum Zug. Schmerzlich vermisst wurden auch die Gözleme vom Kultur- und Solidaritätsverein Rize. Um Gözleme zu backen, braucht es viele helfende Hände, das war diesmal nicht möglich. Stattdessen gab es Kaffee und Kuchen. Insgesamt ist Christian Hoffmann vom Multikulturellen NachbarschaftsGarten Neukölln e.V., Organisator des Trödelmarkts, sehr zufrieden mit dem Ablauf. Am Tag zuvor hatten alle Standbetreiberinnen und Betreiber gemeinsam rund um den Boddinplatz saubergemacht. Drei Ordnungsamtsmitarbeiterinnen sorgten am Sonntag dafür, dass die Straßen um 7 Uhr morgens frei waren. Sechs Autos mussten abgeschleppt werden, weil sie die Halteverbotsschilder missachtet hatten.

Der Erlös wird gespendet

Der beliebte Flohmarkt lebt von seiner charmanten Kiezatmosphäre. Kommerzielle Anbieterinnen und Anbieter sind nicht zugelassen. Es sind Anwohnerinnen und Anwohner sowie Kiezinitiativen, die hier mitmachen. Man trifft sich, kommt ins Plaudern und genießt das traditionelle Boddinflohmarkt-Bilderbuchwetter. Auch das Quartiersmanagement Flughafenstraße, das den Markt im Rahmen des Projekts „Nachbarschaft rund um den Boddinplatz“ unterstützt, war mit einem Stand vertreten. Die Erlöse in Höhe von 500 Euro gehen diesmal an Rize e.V. aus der Boddinstraße. Der Verein engagiert sich seit vielen Jahren im Kiez.

Der nächste Trödelmarkt wird voraussichtlich im Mai 2021 stattfinden.