Begegnungen zwischen den Religionen in der Flughafenstraße
In der Moschee in der Flughafenstraße 43, die vom Verein NBS e.V. betrieben wird, sind häufig Pfarrerinnen und Pfarrer, Rabbinerinnen und Rabbiner oder Vertreterinnen und Vertreter anderer Glaubensgemeinschaften zu Gast – und das nicht nur am Tag der offenen Moschee am 3. Oktober, wo unter anderem mit dem Pfarrer der Gedächtniskirche Martin Germer diskutiert wurde. „Wir machen auch immer mal wieder Gesprächsrunden, wo wir beispielsweise mit Hindus oder Bahaii über die Rolle der Familie oder die Bedeutung des Umweltschutzes reden“, erklärt Juanita Villamor, Pressesprecherin der NBS. Die Bewahrung der Schöpfung sei schließlich etwas, das alle Religionen angeht.
Unterschiedliche Positionen an einen Tisch bringen
Dass die NBS eine eigene Pressesprecherin hat, die zudem keine Muslima ist, hat die Öffnung der Gemeinde weiter forciert. Juanita Villamor hat Religionswissenschaften mit Schwerpunkt Islam studiert und war anschließend Geschäftsführerin des Berliner Forums der Religionen. Seit drei Jahren bringt sie nun ihre Erfahrung und Kompetenz in Sachen interreligiöser Dialog in eine der größten Moscheegemeinden Berlins ein. Sie habe sich hier von Anfang an zu Hause gefühlt: „Es ist meine zweite Familie, auch mein Sohn fragt oft, wann ich mal wieder mit ihm in die Moschee gehe.“ Imam Taha Sabri schaffe es wie kein anderer, Menschen an einen Tisch zu bringen, meint sie.
Inspirierender Austausch von Jüdinnen und Muslima
So war im Juli die jüdisch-muslimische Frauengruppe „Sisterhood of Salaam Shalom“ aus den USA zu Besuch. „Es war ein gemeinsamer Abend mit Essen und Musik, der uns sehr inspiriert hat“, erzählt Juanita Villamor. Derzeit läuft außerdem in Zusammenarbeit mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung die Vortragsreihe „Es war einmal eine Heldin“. Es geht um religiöse Frauenpersönlichkeiten, die die Welt verändert haben. Kinderprogramm wird ebenfalls gelegentlich geboten, zum Beispiel im September ein Lesetag mit Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. All diese Veranstaltungen sind offen für alle.
Kampagne zur Sicherheit im öffentlichen Raum geplant
Ein Thema, das dem Verein sehr am Herzen liegt, ist die Sicherheit im Quartier. „Viele Menschen, vor allem Frauen, sind auf uns zugekommen, weil sie sich mancherorts in Neukölln unsicher fühlen, hier wollen wir etwas tun“, so die Sprecherin der NBS. Genaueres steht derzeit noch nicht fest, man wolle das mit den verschiedenen Akteuren im Gebiet besprechen, vom Quartiersmanagement über die Polizei und dem Integrationsbeauftragten des Bezirks Neukölln bis hin zu den Geschäftsleuten und dem Projekt BIWAQ (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier). Wissenschaftliche Verstärkung erhofft man sich von der Technischen Universität. Sie macht derzeit eine Studie zum subjektiven Sicherheitsgefühl in Neukölln
Neuköllner Begegnungsstätte e.V.
Flughafenstraße 43
Am 6.11.um 17 Uhr findet in der NBS eine Veranstaltung zum Thema „Fair Trade und Islam“ statt. Mit dabei ist Volkmar Lübke von Transfair e.V., Eva Hein, Nachhaltigkeitsbeauftragte im Bezirksamt Neukölln und Dr. Mohammed N. Johari, Imam und Referent für Religiöses und Soziales
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