Schweine basteln für eine gerechtere Welt

Im Rahmen des Festivals „Offenes Neukölln“ wurden am ersten Juni-Wochenende auf dem Klunkerkranich Schweinchen gebastelt. Eingeladen zu der Aktion hatten Öffnet externen Link in neuem Fenster„Renitente Alte“

„Wo geht’s hier zum Saustall?“ fragten Besucherinnen am frühen Sonntagnachmittag hoch oben auf dem Dach der Neukölln Arcaden. Denn Friederike Grossherr, Anwohnerin, Rentnerin und Künstlerin hatte ihre Mitmach-Bastelaktion „Saustall Neukölln“ genannt. „Es gibt ziemlich viele Sauereien, was das Soziale betrifft“, sagt sie zur Begründung.  Ihre Idee: sich Themen wie Kinderarmut oder Altersarmut spielerisch anzunähern und dabei verschiedene Generationen in einen Dialog über soziale Ungerechtigkeiten zu bringen. 

Schweine bringen Glück und Geld  

Und so bliesen Jung und Alt am Samstag, den 2.Juni auf dem Klunkerkranich Luftballons auf, umwickelten sie mit Zeitungspapier und formten Ohren, Schwanz und Füßchen. Anschließend wurden die Schweine in knalligem Pink, Orange oder Blau angemalt. Warum ausgerechnet Schweine? „Dazu hat jeder eine andere Assoziation“, erklärt Friederike Grossherr. Es gibt Glücksschweinchen und Sparschweine, aber oft werden die Tiere auch für Schimpfwörter benutzt, etwa „du armes Schwein“ oder eben „Saustall“.  Bei der Bastelaktion am Samstag haben viele Kinder und Frauen mitgemacht, Männer waren nur als Papis vertreten, berichtet die Initiatorin. Die Kinder durften ihre Werke mit nach Hause nehmen, die restlichen zehn Schweine in unterschiedlichen Größen und Farben wurden am nächsten Tag in einer kleinen Ausstellung präsentiert. 

Vom Aktionsfonds gab es einen Zuschuss  

Alle Besucherinnen waren sich einig: es müsste viel mehr solcher Begegnungen zwischen den Generationen geben. Friederike Grossherr ist sehr zufrieden mit ihrer Aktion: „Den Kindern hat es großen Spaß gemacht, schade war nur, dass einige Familien aus dem Kiez wegen dem Ramadan nicht kommen konnten“. Der Aktionsfonds des Quartiersmanagements Flughafenstraße unterstützte die Aktion mit einem Zuschuss für Materialien.

Das Festival Offenes Neukölln fand in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Im ganzen Bezirk gab es Veranstaltungen für ein vielfältiges und solidarisches Neukölln, etwa Diskussionen über Rassismus, Führungen durch Gemeinschaftsgärten, interkulturelle Kochwettbewerbe und vieles mehr.