Viermal grünes Licht zur Belebung des Flughafenkiezes

Straßenfeste, Trödelmärkte und die Kiezolympiade sollen 2022 zurückkehren, ein neues „Spielhaus“ wird eingerichtet. Der Quartiersrat stimmte in seiner Oktober-Sitzung vier Projekten zu.

Quelle: Stadtkümmerei GmbH

Unter den 3G-Regeln konnte sich der Quartiersrat des Flughafenkiezes am 28. Oktober wieder persönlich in der Evangelischen Schule Neukölln treffen. Die Tagesordnung hatte es in sich.

Mitreden beim „Masterplan Hermannplatz“

Zu Beginn der Sitzung war Johanna Begrich vom Büro „die raumplaner“ zu Gast. Sie stellte das Masterplanverfahren Hermannplatz vor und warb darum, dass sich Mitglieder des Quartiersrat bei der kommenden Bürgerbeteiligung einbringen. „Es geht nicht nur um den geplanten Karstadt-Neubau, sondern auch um die Entwicklung des Hermannplatzes und der Umgebung“, so Johanna Begrich. Für die fünf Workshops, die im November stattfinden, fanden sich schnell interessierte Quartiersratsmitglieder. Ab dem 5. November kann man auf mein.berlin.de auch online Meinungen, Kommentare und Anregungen abgeben.

Nach Ausfall sind Gelder freigeworden

Hauptpunkt der Sitzung war die Beratung über vier neue Projektideen. Dass der Quartiersrat so spät im Jahr noch über Projekte abstimmt, ist eine Ausnahmesituation. Eigentlich waren die Fördermittel bereits für ein Nachbarschaftsprojekt eingeplant. Der für das Projekt ausgewählte Träger setzt das Projekt jedoch nicht um. Aus diesem Grund fielen der Trödelmarkt auf dem Boddinplatz und das Kiezfest am Sasarsteig aus. „Die Folge ist, dass wir wieder freie Mittel haben“, erklärt Quartiersmanager Thomas Helfen. Das Quartiersmanagement hat deshalb vier neue Ideenskizzen entwickelt, damit die freigewordenen 55 000 Euro nicht verfallen.

Straßenfeste und Trödelmarkt

Mit der ersten Projektidee soll der Kern des nicht durchgeführten Nachbarschaftsprojekts im nächsten Jahr gesichert werden: Neben dem Kiezfest und dem Frühlings- und Herbst-Trödelmarkt gehören dazu auch Nachbarschaftsaktionen und Kiezputz-Einsätze.

Der zweite Vorschlag bezieht sich auf das Roma-Kulturfestival Hederlezi, das erstmals 2009 und dann Jahre lang auf der Boddinstraße gefeiert wurde, in den letzten beiden Jahren aber ausfallen musste. Der Verein Amaro Foro würde das Straßenfest im kommenden Mai gern wieder feiern, wenn die Pandemie-Lage es erlaubt.

Kiezolympiade und Spielhaus

Auch die Kiezolympiade konnte in den vergangenen zwei Sommern nicht stattfinden. Bei dem Sportfest auf dem Tempelhofer Feld konnten die Schülerinnen und Schüler von Schulen im Flughafenkiez Baseball, Rugby, Tennis und viele weitere Sportarten ausprobieren. „Die Schulen sehen ganz großen Bedarf, dass die Kinder sich nach Corona wieder bewegen und begegnen“, berichtet Thomas Helfen. Darum sollte die Kiezolympiade im nächsten Jahr wieder aufgenommen werden.

Durch die vierte Idee soll die Mehrfachnutzung der Container am Boddinspielplatz optimiert werden. Vorgesehen am größten Spielplatz des Flughafenkiezes ist ein nach Hamburger Vorbild eingerichtetes „Spielhaus“. Dieses Projekt könnte ab 2022 laufen.

In der Abstimmung gab der Quartiersrat allen vier Projektideen mit großer Mehrheit grünes Licht, zweien sogar einstimmig. Das Quartiersmanagement wird nun per Wettbewerb Träger für die Projekte suchen, damit sie so schnell wie möglich starten können.

Vorschau auf die Neuwahl

In der nächsten Sitzung am 16. Dezember wird der Quartiersrat neu besetzt. 13 der 18 Quartiersratsmitglieder, die die Bewohnerschaft vertreten, haben schon bestätigt, dass sie gern weitermachen möchten. Auch vier neue Kandidatinnen und Kandidaten haben bereits ihr Interesse angemeldet. Weitere engagierte Kiezbewohnerinnen und -bewohner können sich gern bis spätestens 15.12.2021 beim Quartiersmanagement melden. Wenn sich mehr Leute bewerben als Plätze zu vergeben sind, wird gelost, wer reguläres Quartiersratsmitglied wird und wer einen Nachrückersitz bekommt.