„Das lange Warten hat sich gelohnt“

Am 3. November wurde der Grundstein für das neue Blueberry Inn gelegt.

Quelle: Stadtkümmerei GmbH

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Stadtkümmerei GmbH

Seit über einem Jahr sind der Käpt’n-Blaubär-Spielplatz und das Blueberry Inn wegen Bauarbeiten gesperrt. Auch wenn es zeitweise so aussah, als würde sich auf der Baustelle gar nichts tun, gingen die Arbeiten im Innenbereich des Blocks voran. Der Weg über den Spielplatz ist schon neu angelegt und das Fundament des Blueberry-Neubaus steht bereits. Am 3. November wurde feierlich der Grundstein gelegt.

Blueberry Inn von den Kindern überrannt

Jugendamtsmitarbeiter Michael Thoma erinnerte zu Beginn der Feier an das Jahr 2006, als auf der vermüllten Brache an der Reuterstraße tagelang aufgeräumt wurde, um hier für die Kinder des Flughafenkiezes „Platzspiele“ durchführen zu können. Kurz danach reifte im Quartiersmanagement die Erkenntnis, dass das Platzspiele-Projekt ein eigenes Gebäude braucht – zwei Jahre später war der Kinder- und Familientreff Blueberry Inn fertig. „Schon kurz nach der Eröffnung war klar, dass der Platz nicht reicht“, berichtet Michael Thoma. Das blaue Häuschen wurde von den Kids geradezu überrannt. „Zwölf Jahre später stehen wir wieder hier und können hoffentlich in eineinhalb Jahren die Eröffnung des neuen Blueberry Inn feiern“, so Thoma. Der Neubau wird viermal so viel Fläche bieten. Michael Thoma ist sicher: „Das lange Warten hat sich gelohnt.“

„Bedarf ist unglaublich groß“

„Wir verbauen hier viereinhalb Millionen Euro“, sagt Sandra Obermeyer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Als Leiterin der Abteilung für Städtebauförderung ist sie überzeugt, dass das Geld hier gut angelegt ist: „Was im Quartiersmanagement ausgegeben wird, richtet sich danach, was die Menschen vor Ort wirklich wollen.“

„Der Bedarf für so eine Einrichtung ist hier unglaublich groß“, erklärt Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Jugendstadtrat Falko Liecke ergänzt: „Wir werden endlich nicht mehr nur Platz für die 8- bis 15-Jährigen haben, sondern auch für Ältere.“ In der Vergangenheit haben Jugendliche, für die es im Flughafenkiez bisher kein vergleichbares Angebot gibt, sich auf dem Spielplatz aufgehalten, was immer wieder zu Konflikten führte.

Bildungsstadträtin Karin Korte weist darauf hin, dass im Blueberry-Neubau auch die Volkshochschule mit ihren Bildungsangeboten präsent sein wird. Baustadtrat Jochen Biedermann lobt besonders die Zusammenarbeit der zahlreichen Ämter und Abteilungen, die an der Planung beteiligt sind: „Viele Hände schaffen viel.“

Grundsteinlegung in Kinderhand

Die eigentliche Grundsteinlegung lag in den Händen der jungen Blueberry-Besucherin Rasal. Die Zeitkapsel enthält nicht nur traditionsgemäß einen Bauplan, eine aktuelle Tageszeitung und Geldmünzen, sondern auch einen Brief aus dem Blueberry an die Zukunft, eine Playmobil-Figur und einen Corona-Selbsttest. Umringt von Kameras versenkte Rasal diese Zeitkapsel im Fundament und schaufelte mit einer Maurerkelle Beton darüber. Die Politikerinnen und Politiker durften anschließend auch einmal zur Schaufel greifen, bevor sie und die zahlreichen Gäste sich mit Getränken und einem kleinen Imbiss stärken konnten.