Straßen-Umbauten für mehr Miteinander im Verkehr

Langsam, aber sicher geht es mit dem Umbau der Karl-Marx-Straße voran. Auch die Hermannstraße bekommt Fahrradspuren.

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Schon seit zehn Jahren wird die Karl-Marx-Straße umgebaut. Vor zwei Jahren hat die Mammutbaustelle den Flughafenkiez erreicht. Im Zuge der Tunnelsanierung der U-Bahn werden alle im Boden liegenden Versorgungsleitungen erneuert und der Straßenraum völlig neu gestaltet. Künftig wird die Karl-Marx-Straße nur noch eine Autofahrspur je Richtung haben, dafür aber auf beiden Seiten durchgängige, breite Fahrradspuren. Auf den verbreiterten Gehwegen wird es mehr Sitzbänke und Fahrradständer geben. Doch bis es so weit ist, verlangt die Baustelle allen Leuten, die hier – mit welchem Verkehrsmittel auch immer – unterwegs sind, sowie den Gewerbetreibenden einiges ab.

Baustelle wechselt die Seite

In diesem Winter wird die Baustelle auf dem Abschnitt zwischen Weichselstraße und Fuldastraße/Flughafenstraße die Straßenseite wechseln. Auf der Ostseite sind die Arbeiten am Tunnel und am Gehweg abgeschlossen. Ab Februar beginnen die Arbeiten auf der Straßenseite entlang der Neukölln-Arcaden.

Im weiteren Verlauf zwischen Flughafenstraße und Erkstraße wird voraussichtlich bis Herbst 2022 gebaut. So lange bleibt auch die Boddinstraße gesperrt. Anschließend wird im letzten Schritt zwischen Erkstraße und Fuldastraße die andere Straßenseite direkt vor dem Rathaus und dem Amtsgericht hergestellt. In diesem Bereich ist die Baustelle besonders kompliziert, weil hier mit der Flughafenstraße und der Erkstraße zwei vielbefahrene Verkehrswege auf die Karl-Marx-Straße treffen und sehr viele Menschen zu Fuß unterwegs sind.

Schwierige Baustellenkoordination

Der Umbau der Karl-Marx-Straße begann schon 2010 am S-Bahnhof Neukölln und arbeitet sich seitdem schrittweise von Süden stadteinwärts voran. Damit der Verkehr während der Bauarbeiten weiter fließen kann, wird in jedem Abschnitt zunächst eine Straßenseite, anschließend die andere Straßenseite bearbeitet. Der Autoverkehr läuft einspurig über die Gegenfahrbahn. Das ist auch nötig, um den freigelegten U-Bahn-Tunnel nicht mit zu viel Gewicht zu belasten. Die einmündenden Straßen bleiben hingegen zeitweilig gesperrt. Die Gehwege müssen zudem an der Baustelle verengt werden. Der Verkehr der U7 ist nicht beeinträchtigt.

Die Arbeiten am U-Bahntunnel, an den Wasser-, Abwasser- und Fernwärmeleitungen, Strom- und Telekommunikationskabeln sowie die Straßenbau- und Pflasterarbeiten müssen mit allen Beteiligten gut aufeinander abgestimmt werden. Deshalb dauert der Umbau auch so lange. Bis Mitte 2024 sollen die Arbeiten beendet sein. Dann werden nach 14 Jahren knapp zwei Kilometer Karl-Marx-Straße zukunftsfähig erneuert sein.

Auf lange Sicht muss aber auch noch auf dem letzten Abschnitt der Karl-Marx-Straße von der Weichselstraße zum Hermannplatz der U-Bahn-Tunnel abgedichtet werden. Ein Zeitplan steht dafür noch nicht fest. Hier sind schon 2019 breite Fahrradstreifen markiert und teilweise mit Pollern von der Fahrbahn abgetrennt worden.

Radspuren für die Hermannstraße

Fahrradspuren bekommt auch die Hermannstraße. „Die Radinfrastruktur ist ein wichtiges Signal für mehr Miteinander im Verkehr“, erklärte Bezirksbürgermeister Martin Hikel, als im Oktober die Markierung der Fahrstreifen zwischen Glasower und Leinestraße begann. „Derzeit laufen die Planungen für den zweiten Bauabschnitt bis zum Hermannplatz“, erläutert Christoph Dathe, Sprecher des Baustadtrats Jochen Biedermann. Der Plan soll im nächsten Jahr fertig sein. Wann es an die Umsetzung geht, kann das Bezirksamt aber noch nicht sagen.

Als Verbindung zwischen Hermann- und Karl-Marx-Straße wird künftig noch die holprige Boddinstraße geglättet. „Aufgrund des Zustandes der Boddinstraße wird eine grundlegende Erneuerung der Fahrbahn und der Gehwege angestrebt“, sagt Christoph Dathe. Das ist allerdings ein längerfristiges Vorhaben: Voraussichtlich 2024 will der Bezirk die nötigen Sanierungsfördermittel beantragen. Mit dem Umbau ist nicht vor 2026 zu rechnen.
 


Ständig aktualisierte Informationen zur Baustelle:
www.kms-sonne.de/baustelle

Ansprechpartner für Gewerbetreibende im Baustellenbereich:
Citymanagement der Aktion Karl-Marx-Straße
Tel. (030) 2219 7293
cm@aktion-kms.de