Quartiersrat tagt unter der Linde
Der Flughafenkiez hat einen neuen Quartiersrat. 18 Vertreterinnen und Vertreter der Bewohnerschaft sowie sechs Nachrückende wurden per Losverfahren für das Kiezgremium bestimmt.
Treffpunkt mit Kiezhistorie
Eigentlich wollte der Quartiersrat am 16. Dezember in der Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums zu einer kleinen Weihnachtsfeier zusammenkommen. Doch die zugespitzte Pandemielage ließ keine Versammlung in geschlossenen Räumen zu. „Also haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und treffen uns hier am Ort unseres ersten Projekts“, sagte Quartiersmanager Thomas Helfen. Der Platz unter der Linde, auf dem sich rund 30 Leute aus dem Kiez versammelten, war im Jahr 2007 nach einer Anregung aus der Nachbarschaft mit Sitzbänken rund um den Lindenbaum ganz neu gestaltet worden.
Heißer Tee und Süßigkeiten sorgten dafür, dass niemand an diesem milden Dezember-Nachmittag frieren musste. Einziger Tagesordnungspunkt war die Neubesetzung des Quartiersrats. Weil im Laufe der Jahre immer wieder mal ein Quartiersratsmitglied ausscheidet – sei es aus beruflichen Gründen oder weil es aus dem Flughafenkiez fortzieht – ist regelmäßig eine Neubesetzung notwendig.
Neue Gesichter spiegeln die Vielfalt wider
Der Quartiersrat hat 28 Mitglieder. Davon sind zehn sogenannte Partner der Quartiersentwicklung, also Vertreter von Schulen, Kitas, Jugendhilfeträgern, Gesundheitseinrichtungen, Migranten- und Moscheevereinen. Die übrigen 18 Sitze sind für die Kiezbewohnerschaft reserviert. Diese ehrenamtlichen Mandate wurden nun neu vergeben. Um die Vielfalt der Menschen im Flughafenkiez abzubilden, sind je neun der Sitze für Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte vorgesehen.
Für die 18 Sitze gab es insgesamt 24 Bewerberinnen und Bewerber. Darunter waren viele neue Gesichter: Fast die Hälfte von ihnen war zuvor noch nicht im Quartiersrat aktiv. Die Plätze wurden in einem Losverfahren vergeben. Abwechselnd zogen die Quartiersratsmitglieder Dörte Borrmann (Kita Forum Soziale Dienste) und Nihat Karatoprak (Outreach mobile Jugendarbeit) die Bewerbungszettel aus der Lostrommel. Auch die sechs zuletzt gezogenen Kandidierenden gehen nicht leer aus. Als Nachrückende werden sie genauso wie die regulären Quartiersratsmitglieder zu allen Sitzungen eingeladen und nehmen an den Abstimmungen teil, wenn nicht alle Quartiersräte anwesend ist. Praktisch sind sie also im Quartiersrat nahezu gleichberechtigt. Zum Amtsantritt bekamen alle einen Flughafenkiez-Geschenkbeutel, der unter anderem ein Glas Honig aus der Imkerei der Evangelischen Schule enthielt.
In seiner neuen Zusammensetzung wird der Quartiersrat erstmals am 20. Januar 2022 tagen. Voraussichtlich wird die Sitzung wieder als Video- und Telefonkonferenz stattfinden müssen.