Kleine Klassen, große Möglichkeiten

Die Hermann-Boddin-Schule lud am 27. September 2024 zum Tag der offenen Tür ein.

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Zahlreiche Eltern nahmen mit ihren Kindern, die vor der Einschulung stehen, die Gelegenheit wahr, sich die Hermann-Boddin-Schule einmal von innen anzusehen. Schulleiter Jürgen Grabowski stellte zunächst seine Lehranstalt vor. Hier lernen 270 Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse. Pro Jahrgang gibt es drei beziehungsweise zwei Klassen. Dadurch ergeben sich relativ kleine Gruppen: „Im Schnitt haben wir 22 bis 24 Kinder pro Klasse“, sagt Konrektor Grabowski.

Bewegung und Kommunikation den ganzen Tag

Die Hermann-Boddin-Schule ist eine gebundene Ganztagsschule mit Unterricht von 8 bis 16 Uhr, freitags bis 13:20 Uhr. Eine Früh- und Spätbetreuung ist sogar ab 6 Uhr und bis 18 Uhr möglich. Acht Stunden nur Unterricht wären natürlich für Grundschulkinder zu viel. Deshalb gibt es viele AGs wie Mädchenfußball, eine Kreativ-AG oder eine „Tut-gut-AG“.

 

„Grundschule für Bewegung und Kommunikation“ ist das Profil der Hermann-Boddin-Schule. Für den Bereich „Bewegung“ ist sie mit drei Turnhallen bestens ausgestattet. Die Schule kooperiert mit verschiedenen Partnern wie dem 1. FC Union Berlin oder der „D!’s Dance School“ von Detlef Soost. Für das zweite Standbein „Kommunikation“ hat die Schule einen PC- und einen Tablet-Raum, in denen unter anderem der Umgang mit Medien erlernt wird, eine neue Schulbibliothek und eine Lernwerkstatt. „Da können die Schülerinnen und Schüler durch Experimentieren selbst entdecken und lernen“, erklärt Jürgen Grabowski. Für Kinder, die noch wenig Deutsch sprechen, gibt es außerdem eine Willkommensklasse. Inoffiziell gehört auch eine Fuchsfamilie zur Schule, die sich in einer versteckten Ecke des Schulgeländes häuslich eingerichtet hat.

Sachkundige Führung aus Schülersicht

Kinder aus der sechsten Klasse führten die Eltern und die künftigen Schulkinder durch die Räume. Im Neubau konnte man sich die Zimmer der ersten Klassen ansehen und sich von den Lehrerinnen erklären lassen, wie der Alltag im ersten Schuljahr abläuft. Im Schulgarten wurde die reiche Gemüseernte präsentiert. Was in der Erde der Hochbeete an Kleinsttierchen krabbelt, konnte man sich im Nawi-Raum unter dem Mikroskop anschauen. Bei der Musikaufführung durfte jeder auch mal selbst auf die Pauke hauen. Die Sportlehrer luden dazu ein, über Bänke zu balancieren oder an den Ringen zu turnen. „Ritter Keule“, das Maskottchen von Union Berlin, hat auch vorbeigeschaut.

Die Mitarbeiterinnen des Hortes, der Schulstation und des Inklusionsbüros haben von ihrer Tätigkeit berichtet. Eine Besonderheit ist das Familienzentrum: Die Hermann-Boddin-Schule ist eine von nur 16 Berliner Schulen, die eine solche Einrichtung haben. Hier können sich Eltern direkt zu Erziehungs-, Gesundheits- oder Sozialfragen beraten lassen. Im Frühstücksraum, wo den Kindern jeden Morgen in Kooperation mit der Initiative brotZeit“ ein gesundes Frühstück angeboten wird, haben Eltern Kaffee und Kuchen angeboten.

Der Zeitplan für die Rundgänge wurde weit überzogen – aber aus guten Gründen: An allen Stationen gab es interessante Einblicke und nette Gespräche.