Ideen schmieden im Blueberry

Der Quartiersrat traf sich im Blueberry-Neubau und sammelte Ideen für die nächsten drei Jahre.

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Das im September eröffnete neue Haus des Kinder- und Jugendtreffs Blueberry war das größte Bauprojekt im Flughafenkiez. Der Quartiersrat tagte am 14. November 2024 im blauen Neubau. Zu Beginn führte Jean Luca Horoba vom Träger tjfbg die Quartiersratsmitglieder durch die Räume und stellte ihnen die Arbeit mit den Kindern vor.

Freizeit und Bildung unter einem Dach

Im Erdgeschoss befindet sich der offene Freizeitbereich für die Kinder von 6 bis 13 Jahren. In einem großen und einem kleinen Aufenthaltsraum und einem Tobezimmer gibt es vielfältige Spiel-, Sport- und Beschäftigungsangebote. Im oberen Stockwerk befinden sich neben einem Mädchenraum zwei eher nüchtern eingerichtete Schulungsräume. Hier bietet tjfbg zusammen mit der Helene-Nathan-Bibliothek täglich ein Lerncoaching für Schülerinnen und Schüler an. Ein bis zwei Honorarkräfte geben hier nicht nur klassische Hausaufgabenhilfe, sondern unterstützen die Kinder auch allgemein in Bildungsfragen. „Ein Vorteil für die Kinder ist, dass es hier im Haus einen relativ freien Übergang zwischen Freizeit und schulischem Angebot gibt“, berichtet Jean Luca Horoba. „Das funktioniert ganz gut.“

Viel Verbesserungsbedarf im öffentlichen Raum

Weil das Quartiersmanagement Flughafenstraße Ende 2027 ausläuft, werden in der nun beginnenden dreijährigen Übergangsphase keine großen neuen Projekte mehr gestartet. Mit Blick auf die Zukunft ohne Quartiersmanagement gibt es aber noch vieles zu regeln. So ist für eine der kommenden Quartiersratssitzungen geplant, den Mitmach-Laden Neukölln einzuladen. Dieser berät zu Fragen der Bürgerbeteiligung und fördert die Selbstorganisation. Für die Bemühungen, den Quartiersrat einmal in ein selbsttragendes Bürgergremium zu überführen, könnte das sehr hilfreich sein.

Vor allem zu Problemen im öffentlichen Raum sammelten die Quartiersratsmitglieder eine Menge Ideen, die noch besprochen werden müssen. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und zur Lärmvermeidung stehen weit oben auf der Agenda. Die Neckarstraße sollte zu einer echten Spielstraße umgewidmet werden, viele Gehwege müssten repariert werden. Mehr Trinkbrunnen und ein Hitze- und Sonnenschutz auf dem Käpt’n-Blaubär-Spielplatz werden gewünscht. Der Trödelmarkt auf dem Boddinplatz wird vermisst. Auch größere Maßnahmen wie Solaranlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude und ein Umbau der alten Turnhalle der Hermann-Boddin-Schule zu einem Musik- und Bewegungshaus wurden in die Runde geworfen. „Diese Themen werden wir in den nächsten drei Jahren in den Quartiersratssitzungen aufgreifen“, sagte Quartiersmanager Jan Hanka.

Sasarsteig 2025 und Verabschiedungen

Die Aktivitäten zur kulturellen Belebung des Sasarsteigs sollen auch im nächsten Jahr weitergehen. Bei dem letzten Sasarcafé am 1. Oktober haben sich einige Leute gemeldet, die selbst etwas beitragen möchten. Ab dem Frühjahr soll es wieder jeden ersten Dienstag eines Monats eine Veranstaltung geben. Starten wird es am 6. Mai mit Recycling-Aktionen in Zusammenarbeit mit der neuen Plattform Null Müll Neukölln.

Zwei langjährige Quartiersratsmitglieder wurden verabschiedet: Der Verein Amaro Foro, der unter anderem das Hederlezi-Festival auf der Boddinstraße etabliert hat, ist nach Kreuzberg umgezogen. Und Nihat Karatoprak, Streetworker vom Jugendhilfeträger Outreach, hat seine Tätigkeit in einen anderen Kiez verlegt. „Wir danken für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren“, sagte Quartiersmanagerin Aysel Şafak beim Überreichen der Präsentkörbe und Blumensträuße.