Mitreißend und gemeinschaftlich: das Kiezfest in der Erlanger Straße
Am Tag der Städtebauförderung wird im Flughafenkiez traditionell wild gefeiert. Man könnte glatt vergessen, dass diese schöne Tradition erst ins vierte Jahr geht. 2022 hatte Helmut Graeber, Inhaber des Café Sandmann, zusammen mit einigen Stammgästen erstmals die Idee dazu. Der Platz unter der Linde, direkt vor dem Café, wurde nämlich 2007 mit Mitteln der Städtebauförderung umgestaltet – ebenfalls auf Initiative von Gästen des Café Sandmann hin.
Jonglieren mit der Ludothek, Schrauben mit der Kiezakedemie
Auch in diesem Jahr war das Fest sehr gut besucht. Familien mit Kindern, aber auch viele ältere Menschen bummelten entlang der rund 20 Stände, die in der Erlanger Straße aufgebaut waren. Fast der gesamte Kiez machte mit. Menschen aus der Nachbarschaft verkauften selbstgebackene Kuchen oder arabische Spezialitäten und Initiativen und Vereine beteiligten sich mit Mitmachaktionen. So lud die Kiezakademie unter dem Motto „Wer ist die schnellste Schrauberin im Kiez?“ zur Akku-Schrauber-Challenge. Die Ludothek hatte allerlei Jonglier-Utensilien mitgebracht und die Frauen vom Kultur- und Solidaritätsverein Rize aus der Boddinstraße bereiteten ihre beliebten Gözleme zu. Außerdem gab es Kleider- und Trödelstände. Das Quartiersmanagement war ebenfalls mit einem Stand vertreten und freute sich über Fragen und Anregungen zur Kiezentwicklung.
Den Kiez mit Leben füllen
Auf der Bühne am Platz unter der Linde zeigten derweil Rock- und Bluesbands, dass man auch jenseits der 60 noch jede Menge Spaß haben kann - sogar mit Rollator. Bei Klassikern wie „Highway to Hell“ und „Sympathy for the devil“ kam das Publikum in Tanzlaune. So wird der Kiez mit Leben gefüllt!“ meinte Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel, der auf der Bühne ein Grußwort sprach.
Das Fest sei eine wunderbare Gelegenheit, bei fantastischer Musik und kühlen Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen. Er bedankte sich, ebenso wie Hendrik Hübscher von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bei allen, die vor und hinter den Kulissen mitgeholfen hatten. Straßenabsperrung beantragen, Flyer drucken und verteilen, Bühnenprogramm organisieren – das ist eine Menge ehrenamtliche Arbeit. Aus dem Aktionsfonds hat es einen Zuschuss für Sachmittel gegeben. Solche Feste, so der Bezirksbürgermeister, zeigen, was die Städtebauförderung vor Ort leisten kann. Vorher hatte sich Hikel noch durchs neue Blueberry führen lassen. „Ein tolles Haus“, meinte er beeindruckt.
Der Tag der Städtebauförderung fand in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Er stand unter dem Motto „Lebendige Orte, starke Gemeinschaften.“ Über 45 Veranstaltungen machten in der ganzen Stadt sichtbar, was die Städtebauförderung den Kiezen gebracht hat, vom neuen Jugendzentrum über die klimagerechte Anpassung von Grünflächen bis hin zur Schulbibliothek.