Stöbern, feilschen, die Nachbarschaft treffen

Am 25. Mai fand rund um den Boddinplatz wieder der beliebte Kieztrödelmarkt statt

Fotos: Birgit Leiß

Fotos: Birgit Leiß

Fotos: Birgit Leiß

Fotos: Birgit Leiß

Etwa 50 Stände waren an diesem Sonntag entlang des Platzes aufgebaut. Aufgrund der großen Nachfrage wurden sie geteilt,so dass es insgesamt rund 90 Händlerinnen und Händler waren. „Die Stände waren ruckzuck vergeben“, berichtete João Lukoki vom Gesundheitskollektiv Berlin e.V., das den Trödelmarkt zusammen mit Anwohnenden und dem Quartiersmanagement organisiert hat. 2024 fand der Markt nicht statt und wurde schmerzlich vermisst.

Kleine Preise, große Freude

Angeboten wurden vor allem Kleidung, Spielsachen, Hausrat und allerlei Raritäten aus das Kategorie ‚braucht eigentlich niemand, ist aber originell‘. Kommerzielle Profis aus der Branche blieben wie immer außen vor. Es waren Familien und WGs aus dem Kiez, die Kinderzimmer, Keller oder Kleiderschrank leergeräumt hatten. „Leider kommen wir am Ende nicht mit weniger Sachen nach Hause“, seufzte eine Mutter von zwei Kindern. Sie kennt das schon: an den anderen Ständen locken natürlich auch tolle Sachen. Und so zogen Kinder glücklich mit einer neuen Barbiepuppe oder einem Perlenkrokodil von dannen, während sich Erwachsene über die hübsche Handtasche oder einen Flötenkessel freuten– alles zum kleinen Preis. Das T-Shirt für 30 Euro war die Ausnahme und sorgte für Verwunderung. „Limited Edition von einem Designer aus Mitte“, erklärte die Anbieterin. Hungrig musste übrigens niemand nach Hause gehen. Eine Anwohnerin hatte arabische Spezialitäten zubereitet und die Frauen vom Kultur- und Solidaritätsverein Rize trainierten beim Ausrollen der Gözleme ihre Armmuskeln. „Das ist wie Sport“, meinte eine der Bäckerinnen lachend. Beim Multikulturellen Pyramidengarten gab es neben Büchern selbstgemachte Chutneys und Marmeladen.  

Bummel mit Regenschirm

Leider ließ der Wettergott den Markt in diesem Jahr im Stich – erstmals, seit er 2014 von einer Anwohnerin initiiert wurde. Es war ziemlich kühl und am frühen Nachmittag setzte allmählich Dauerregen ein. Wir haben in den ersten zwei Stunden 40 Fahrräder codiert, dann fing es an zu regnen und es wurde ruhiger“, erzählten die beiden Polizisten, die mit einer Kennzeichnungsaktion auf dem Platz waren. „Es war trotzdem toll, wie immer“, meinte eine Besucherin, die sich mit Babykleidung eingedeckt hatte. Schließlich geht es bei einem Flohmarkt nicht nur ums Kaufen und Verkaufen, sondern um den Spaß am Schauen und Bekannte treffen.

 

Der Trödelmarkt wurde aus dem Aktionsfonds des QM mit einem Zuschuss unterstützt. Die Erlöse aus den Standgebühren des Trödelmarktes werden der Notübernachtung Evas Obdach, der Ludothek Global und dem Schulförderverein der Hermann-Boddin-Schule gespendet.