Tauschen, verschenken und entsorgen unter den Augen von Humphrey Bogart

Am 6. Mai startete die monatliche Veranstaltungsreihe auf dem Sasarsteig mit einem Sperrmüllmarkt, einem Kleidertausch, einem Repair-Café und einem Upcycling-Workshop.

Fotos: Jens Sethmann

Fotos: Jens Sethmann

Fotos: Jens Sethmann

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Fotos: Jens Sethmann

Das Quartiersmanagement Flughafenstraße, die Plattform „Null Müll Neukölln“ und die BSR haben zu einem Tausch- und Sperrmüllmarkt eingeladen. Am oberen Ende des Sasarsteigs veranstaltete die BSR einen „Kieztag“: An diesem Nachmittag konnte man Dinge, die man nicht mehr braucht, vorbeibringen, und Dinge, die andere nicht mehr haben wollen, gratis mitnehmen. Außerdem konnte man Sperrmüll, Elektroschrott und Altkleider ordnungsgemäß und kostenlos entsorgen.

Altes entsorgen, Schönes entdecken

Viele Anwohnende nutzten die Gelegenheit, um ihren Keller zu entrümpeln und kamen mit vollbeladenen Handwagen, Lastenrädern und sogar Rollatoren. Alte Matratzen, Bettgestelle, Stühle, Sessel, Tische und Bügelbretter fanden gleich den Weg in das Müllfahrzeug der BSR. Nicht nur Kinder sahen fasziniert zu, wie das große Hydraulik-Maul des Lastwagens ganze Möbelstücke krachend zermalmte. Kaputte Toaster und uralte Computermonitore wanderten direkt in die Elektroschrott-Tonne.

 

Was noch zu gebrauchen war, fand auf dem Markt oft schnell neue Liebhaber. Geschirr und Besteck, Bücher und DVDs, Kleidung und Schuhe, Bobbycar und Inlineskater, Hamsterkäfig und Sandwichmaker gab es geschenkt. Während ein Kandinsky-Kunstdruck und ein kitschiges Blumen-Stillleben bald Abnehmer fanden, beobachtete ein gerahmter Humphrey Bogart das Markttreiben bis zum Schluss. Das Netzwerk „Null Müll Neukölln“ informierte an einem Stand über Abfallvermeidung und Mehrwegprodukte.

Reparieren und weiternutzen

Am unteren Ende des Sasarsteigs bot eine Kleidertauschbörse extravagante Kleider, für die man im Vintage-Laden viel Geld hinblättern müsste. Beim Repair-Café von Batman Elektronik konnte man mit fachkundiger Hilfe alte Elektrogeräte wieder in Gang bringen. Das Freilandlabor Britz zeigte, wie man aus Tetrapacks Pflanzschalen basteln kann – ein ganz einfaches Beispiel für Upcycling. Das Team des Quartiersmanagements war außerdem mit Kaffee und Kuchen dabei.

Getragen wurden die Aktionen von Ehrenamtlichen aus dem Flughafenkiez. Sie führen damit das Pop-Up-Sasarcafé fort, das im letzten Jahr von Mai bis Oktober an jedem ersten Dienstag Kaffee und Kuchen, Spiel und Spaß, Musik und Mitmachaktionen auf den Sasarsteig holte. Das Projekts zur kulturellen Belebung des Sasarsteigs wurde aus dem Projektfonds des Quartiersmanagements Flughafenstraße finanziert. Nach dem Auslaufen des Projekts Ende 2024 fanden sich Leute, die auch künftig auf dem Sasarsteig etwas auf die Beine stellen wollen.

Am ersten Dienstag ist was los

So finden auch in diesem Jahr vier Aktionen statt – wie gewohnt am Nachmittag des ersten Dienstags eines Monats. Nach dem Auftakt mit dem Tausch- und Sperrmüllmarkt am 6. Mai folgen am 3. Juni Kinderaktionen von der Kita Forum Soziale Dienste aus der Reuterstraße und ein Gözleme-Workshop. In Kooperation mit dem Gesundheitskollektiv (Geko) und dem Gesundheitsamt gibt es am 1. Juli – passend zum Hochsommer – eine Aktion zu Hitzeschutz und Hitzeanpassung. Nach einer Ferienpause im August endet die Reihe am 2. September mit einer Veranstaltung zum guten nachbarschaftlichen Zusammenleben im Flughafenkiez.