Cool bleiben bei Hitze
Der Tag für das Hitzefest auf dem Sasarsteig hätte nicht besser gewählt werden können. Am Nachmittag des 1. Juli stieg die Temperatur auf knapp über 30 Grad. Unter einem Sonnenschirm mit einem kühlen Getränk war das durchaus noch erträglich. Die Wärme führte aber jedem vor Augen, worum es geht: Der Klimawandel bringt uns im Sommer mehr heiße Tage, und wir müssen uns in der Stadt darauf einstellen.
Hitzetage und Tropennächte nehmen zu
Das Team vom Gesundheitskollektiv (Geko) hat auf einer Stellwand beeindruckende Zahlen aus dem Berliner Umweltatlas gezeigt. Die Zahl der Hitzetage mit Höchsttemperaturen ab 30 Grad nimmt immer weiter zu. Waren es zwischen 1981 und 2010 noch durchschnittlich 9 Tage im Jahr, so werden es zwischen 2011 und 2040 rund 12 Tage sein. In den Jahren von 2041 bis 2070 erwarten uns sogar 23 Hitzetage im Jahr.
Gesundheitlich besonders belastend sind die sogenannten Tropennächte, in denen es nicht kühler als 20 Grad wird. In den 1980er bis 2000er Jahren waren es im Flughafenkiez jährlich 9 Nächte, bis 2040 steigt die Zahl auf 16 Tropennächte, und in den drei Jahrzehnten danach wird sogar mit 30 Tropennächten pro Jahr gerechnet. Im dicht bebauten Flughafenkiez ist diese Belastung deutlich höher als zum Beispiel in der Rollbergsiedlung.
Luftige Kleidung und viel trinken
Das Geko hatte Tipps, wie man möglichst gut durch die Hitze kommt: Feuchte Tücher im Nacken und im Gesicht kühlen den Körper. Man sollte lange, luftige und helle Kleidung tragen und körperliche Aktivitäten in die Morgen- oder Abendstunden verlegen. Und vor allem: frisches Obst und Gemüse essen und viel trinken.
Der Verein a tip: tap ist mit seiner mobilen Wasserbar zum Sasarsteig gekommen und bot eine kostenlose Erfrischung an. Der Verein wirbt für das Trinken von Leitungswasser: Das ist gesund, kostengünstig und kommt ohne Einweg-Plastikflaschen aus. Mit fruchtigen Kreationen aus frischen Zitronen und Erdbeeren, zeigte a tip: tap, dass Leitungswasser nicht langweilig schmecken muss. Nebenbei konnte man bei einem kleinen Wasserquiz am Glücksrad drehen.
Abkühlung mit Eis und Sprühnebel
Bei einem Hitzefest muss es natürlich auch Eis geben. Das Team vom Eis Bike Berlin hatte an seinem Lastenrad sechs Sorten zur Auswahl.
Die Ludothek global brachte verschiedene Wasserspiele mit, unter anderem konnten die Kinder testen mit wie vielen Murmeln ein Dosendeckel noch schwimmen kann. Im Schatten der Wohnhäuser wurde für die kleineren Kinder eine Decke mit Spielsachen ausgebreitet. Unter Sonnenschirmen lagen auch Malbücher und Bastelmaterialien bereit. Sich einen Fächer zu basteln, war besonders beliebt. Das Quartiersmanagement Flughafenstraße hatte neben Infomaterial ebenfalls gelbe Fächer mitgebracht. Ein Highlight für viele Kinder waren der Wasserzerstäuber auf der Rasenfläche, der eine kleine Erfrischung und eine Menge Freude bereitete.
Das Hitzefest war die dritte Aktion zur Belebung des Sasarsteigs. Wie im letzten Sommer ist hier immer am ersten Dienstags eines Monats etwas los. Zum Auftakt gab es am 6. Mai einen Tausch- und Sperrmüllmarkt, gefolgt von einem Kinderfest am 3. Juni. Nach einer Ferienpause im August endet die Reihe am 2. September mit einer Nachbarschaftstafel am Sasarsteig.