Beim Hederlezi wird die Vielfalt gefeiert

Am 11. Mai wurde in der Boddinstraße wieder Hederlezi gefeiert. Zahlreiche Besucher*innen nutzen die Gelegenheit, sich über die vielfältigen Aktivitäten der Roma-Community zu informieren und sich kennenzulernen.

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Denn genau darum geht es bei dem Straßen- und Kulturfestival: sich vorurteilsfrei zu begegnen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Dementsprechend erklärte Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel in seiner Eröffnungsrede, dass der Bezirk von unterschiedlichen Menschen lebe, die hier ihre Spuren hinterlassen. Ausdrücklich dankte er dem Verein Amaro Foro e.V., der das Fest seit nunmehr 11 Jahren organisiert, für seine Arbeit.

Bosnische Krapfen und Balkan-Rhythmen

Hederlezi wird sowohl von muslimischen wie auch von christlich-orthodoxen Roma als fröhliches Frühlingsfest gefeiert. Leider herrschte an diesem Samstagnachmittag Dauer-Nieselregen. Doch davon ließen sich die Besucher*innen nicht die Stimmung vermiesen. Während auf der Bühne unter anderem eine Balkan-Blaskapelle und die Rap-Gruppe „Gypsy Kings“ einheizten, konnte man sich bei den Essens-Ständen mit bosnischen Krapfen, arabischen Spezialitäten und Gegrilltem versorgen. Viele Initiativen und Vereine stellten sich mit ihrer Arbeit vor, vom „Rroma Informationszentrum e.V.“ über ein Rroma Info Radio bis hin zur Hildegard Lagrenne Stiftung, die erste von Sinti und Roma gegründete Stiftung, die hauptsächlich  Bildungsberatung macht. Die Hermann-Boddin-Grundschule nutzte die Gelegenheit, nach „Superheld*innen“ zu suchen - gemeint sind engagierte Lehrkräfte, die für den Job brennen. Das Quartiersmanagement Flughafenstraße, das das Fest mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt unterstützt, war ebenfalls mit einem Infostand vertreten. Das Nachbarschaftsfest war eine von vielen Veranstaltungen, die am Tag der Städtebauförderung am 11. Mai in ganz Berlin stattfanden.

Ein Spacemobil mit Flügeln und Rädern

Beeindruckt zeigte sich der Bezirksbürgermeister auch vom „Spacemobil“, das auf dem Nachbarschaftsfest seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte. Das Trommeln auf dem selbstgebauten Instrument unter Anleitung von Fiona Kelly machte den Kindern sichtlich Spaß. Praktischerweise hat das Spacemobil nicht nur Flügel, die man ausklappen kann, sondern auch Rollen, so dass man es hinter sich herziehen kann.

Bleibt die Frage, warum es in diesem Jahr plötzlich „Hederlezi“ und nicht mehr „Herdelezi“ heißt. Es gebe, je nach Land, unterschiedliche Schreibweisen in der Romanes-Sprache, erklärte eine Mitarbeiterin von Amaro Foro e.V. Man habe sich nach längeren Diskussionen jetzt für die verbreitetere Version „Hederlezi“ entschieden.