Abstimmung zum IHEK und Ausstattung für das mobile Zentrum am Boddinplatz

Der Quartiersrat des Flughafenkiezes hat dem Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept den letzten Schliff gegeben und den Aufbau eines Elterncafés im künftigen Containerbau am Boddinplatz ermöglicht.

Jens Sethmann

In seiner Mai-Sitzung hat sich der Quartiersrat noch einmal mit dem Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) befasst. Das IHEK ist der Fahrplan für die Arbeit des Quartiersmanagements in den nächsten drei Jahren. Die vielen Probleme, Chancen und Ideen, die Anwohner*innen bei den Sitzungen des Quartiersrats im Januar und März zusammengetragen haben, wurden von den Quartiersmanager*innen alle ins IHEK aufgenommen. Dadurch ist das Schriftstück 50 Seiten stark geworden. „Wir haben alle Maßnahmen reingeschrieben, denn was nicht im IHEK steht, kann später nicht gefördert werden“, erklärt Quartiersmanager Thomas Helfen.

Was ist am wichtigsten?

Nun ging es noch um die Prioritäten. Was ist den Kiezbewohner*innen am wichtigsten? Zu einzelnen Punkten haben nicht nur die Quartiersrät*innen, sondern auch die anwesenden Gäste abgestimmt. So wurden im Bereich Bildung, Ausbildung und Jugend vier Projekte für besonders wichtig erachtet: das Blueberry Inn, die Helene-Nathan-Bibliothek, der kommende Jugend-Container am Boddinplatz und die Kitas. In der Sparte Arbeit und Wirtschaft sollte sich besonders um den Schutz der Gewerbetreibenden vor Verdrängung und um Kooperationsmöglichkeiten mit gemeinwohlorientierten Unternehmen gekümmert werden. Im Bereich Wohnumfeld und öffentlicher Raum hatten die Umweltbildung und die Aufwertung von Wohnhöfen bei den Anwohner*innen die Nase vorn.

Unterstützung für das mobile Jugend- und Nachbarschaftszentrum

Anschließend hat der Quartiersrat einstimmig eine Förderung für das Jugend- und Nachbarschaftszentrum am Boddinplatz bewilligt. Wie berichtet soll auf dem Bunker-Flachdach am Boddinspielplatz ein solches Zentrum in Modulbauweise mit Containern aufgestellt werden. Voraussichtlich im August kann der Bau eröffnet werden, der dort für mindestens zehn Jahre stehen soll. Der Bezirk Neukölln gibt dafür rund 250 000 Euro aus. In den ersten zwei Jahren wird er vor allem als Ausweichquartier des Blueberry Inn dienen. Aber auch andere Nutzer sollen die Räume beleben. Je mehr dort los ist, desto größer ist die soziale Kontrolle über den Spielplatz. So soll auch der Vandalismus bekämpft werden.

Der Quartiersrat bewilligte für die Jahre 2019, 2020 und 2021 je 20 000 Euro, um die Räume so auszustatten, dass sie auch für Nachbarschaftsaktivitäten gut nutzbar sind, und um ein betreutes Elterncafé aufzubauen, aus dem eine Spielplatzpatenschaft hervorgehen könnte. Auch an generationenübergreifende Angebote ist gedacht.

Ehrenamtskarte als Anerkennung

Über weitere Soziale Stadt Gelder, die noch aus dem Programmjahr 2019 zu vergeben sind, will der Quartiersrat in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am 18. Juni entscheiden – dann schon auf der Grundlage des neuen IHEK.

Am Rande der Sitzung bekamen alle aktiven Quartiersräte als Dank für ihr Engagement die Ehrenamtskarte des Berliner Senats überreicht. Damit haben sie in vielen Einrichtungen über einen Zeitraum von drei Jahren verbilligten Eintritt und andere Vergünstigungen.