Ein Dreivierteljahrhundert in Neukölln

Die Evangelische Schule Neukölln feierte ihr 75-jähriges Jubiläum mit einem großen Schulfest

 

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Evangelische Schule Neukölln

Vor 75 Jahren wurde die Evangelische Schule Neukölln (ESN) gegründet. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Großeltern, Lehrkräfte und Beschäftigte sowie viele Ehemalige kamen am 22. September 2023 in die Mainzer Straße 47, um das Jubiläum gebührend zu feiern. Für den erkrankten Schuldirektor Thorsten Knauer-Huckauf eröffnete der stellvertretende Schulleiter Oliver Heimrod das Fest und dankte vor allem der Gesamtelternvertretung und dem Förderverein der ESN, die das Fest organisiert haben.

Musik, Kunst und Seifenblasen

Die Schule hat ein beachtliches Programm auf die Beine gestellt. In der Aula gaben die ESN-Chöre und die Musikklassen Kostproben ihres Könnens. Anschließend trat eine Ehemaligen-Band auf, bis DJ Daniel bis 23 Uhr Musik auflegte. Auf dem Schulhof waren Kunstwerke zum Thema „ESN 75“ ausgestellt, die Klasse 6A sang Shanties, danach hieß es „Blues meets house“. Zur Freude der kleineren Kinder wurde immer wieder eine Luftschlangenkanone abgefeuert und eine Seifenblasenmaschine in Gang gesetzt.

Hunger und Durst musste niemand leiden. An vielen Ständen verkauften die Schülerinnen und Schüler Kuchen und Muffins, Getränke und Softeis, Bratwurst und Hot Dogs, Waffeln und Brezeln, Salate und vegane belegte Brote und nicht zuletzt den selbst geimkerten ESN-Honig. Außerdem konnte man sich in einer Foto-Box in lustigen Verkleidungen fotografieren lassen oder sich am „ESNails“-Stand die Nägel machen lassen. Die Einnahmen dienten der Finanzierung des Festes. Der Überschuss wird auf die mithelfenden Klassen verteilt.

Aufbruch unter schwierigen Bedingungen

Die ESN wurde 1948, drei Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur, als „Zeichen des Aufbruchs“ gegründet. Anfangs nutzte die Schule die Räume der Genezareth-Gemeinde in der Schillerpromenade und eine Holzbaracke. Im Jahr 1956 konnte die ESN ihr eigenes neugebautes Schulhaus in der Mainzer Straße 47 beziehen. 1975 wurde die Haupt- und Realschule zur integrierten Gesamtschule erweitert, 1982 konnte die ESN ihr Erweiterungsgebäude in der Mainzer Straße einweihen. Die ESN-Gründerin Christa Marten hat 37 Jahre lang als Schulleiterin das Wachsen der Bildungseinrichtung vorangetrieben.

 

Seit 2003 hat die ESN auch eine gymnasiale Oberstufe. Im Jahr 2006 konnten die ersten Schülerinnen und Schüler hier ihr Abitur machen. Wegen des Platzmangels im Hauptgebäude lernen die 11. bis 13. Klassen wieder unter dem Dach der Genezareth-Gemeinde. 2008 konnte die ESN zu ihrem 60. Geburtstag den Erweiterungsbau an der Reuterstraße eröffnen, wo die ersten drei Klassenstufen unterrichtet und nachmittags betreut werden. Wenn alles wie geplant läuft, kann die ESN zum 80. Jahrestag mit ihrer Oberstufe in einen Neubau an der Hermannstraße ziehen.

Feste Größe im Flughafenkiez

Obwohl an der Schule in freier Trägerschaft nicht alle Kinder aus der direkten Nachbarschaft kommen, engagiert sich die ESN stark im Flughafenkiez. So arbeitet sie im Bildungsnetzwerk mit den anderen Schulen und den Kultureinrichtungen im Flughafenkiez zusammen. Die Eltern haben sich ehrenamtlich um die Pflanzen auf dem Sasarsteig gekümmert und Sauberkeitsaktionen organisiert. Und nicht zuletzt tagt der Quartiersrat regelmäßig in den Räumen der ESN.