Die goldene Hundelösung

Im Rahmen des Festivals 48 Stunden Neukölln gab es auf dem Sasarsteig eine Kirmes gegen den Hundekot.

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Am 25. Juni 2023 herrschte auf dem Sasarsteig Jahrmarktstimmung. Es wurde „Die goldene Hundekirmes“ gefeiert. Alles drehte sich um eines der Hauptärgernisse vor Ort: den Hundekot. „Aus Scheiße Gold machen“ war das sprichwörtliche Motto der künstlerischen Intervention.

Der ganze Sasarsteig war an diesem Sonntagnachmittag mit Hundekothaufen gepflastert. Diesmal waren es aber keine echten Verdauungsprodukte, sondern kunstvoll mit Bauschaum hergestellte und mit Goldfarbe besprühte Haufen im Großformat.

Zuckerwatte für Hundekacke

Die Kirmesbesucherinnen und -besucher wurden zu einem Spiel eingeladen. Es galt in einer Art Schatzsuche die Edelmetall-Häufchen mit einem Hundekotbeutel aufzusammeln. In einem anderen Wettbewerb ging es darum, den veredelten Hundekot zielsicher in einen Mülleimer zu werfen. Weil das Material so leicht ist, machte schon die leiseste Windbrise die Aufgabe sehr schwierig. Wer gewonnen hat, durfte sich als Preis Zuckerwatte oder Popcorn aussuchen. Neben diesen Kirmes-Klassikern konnte man auch Kuchen, Teigtaschen, Salate und Saft bekommen. Ein DJ sorgte für musikalische Untermalung.

Die spaßige Aktion hatte aber auch einen ernsthaften Kern. Durchgeführt wurde sie von der Gruppe „Raum für X“ im Rahmen des Projekts „Kulturelle Belebung des Sasarsteigs“. Dieses über das Quartiersmanagement Flughafenstraße geförderte Projekt möchte durch kostenlose kulturelle Angebote einen stärkeren Nachbarschaftszusammenhalt schaffen und dabei die Potenziale des Sasarsteigs ins Auge nehmen.

Hängematten und mehr Blumen

So war bei der Kirmes auch eine Tafel aufgestellt, an der man seine Wünsche für den Sasarsteig hinterlassen konnte. „Die Findlinge sollen weg“, forderte jemand. Eine Passantin schrieb daneben: „Die Findlinge sollen bleiben.“ Andere wünschten sich mehr Blumen, eine Hollywoodschaukel, Hängematten und „mehr goldene Kacke“.

Am Schlusstag der 48 Stunden Neukölln kamen viele Leute von Nah und Fern gezielt oder zufällig am Sasarsteig vorbei. Das Festival, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feierte, stand unter dem Thema „Play(ground)“. Von den über 350 präsentierten Kunstprojekten fanden fast 100 im öffentlichen Raum statt. So viele waren es in der Geschichte der 48 Stunden noch nie.