Nachkriegszeit

Anfang der 1950er-Jahre begann sich das Leben in Neukölln allmählich wieder zu normalisieren. Nach entbehrungsreichen Jahren zog es auch die Bewohner*innen des Viertels Flughafenstraße in die Veranstaltungsorte der Karl-Marx-Straße - in die Tanzschule Seidel im Städtischen Saalbau Neukölln oder auch ins Aktualitätenkino (AKI). Der Eintritt im AKI, das bis 1961 auch viele Ost-Berliner*innen besuchten, war gering und man konnte, so lange wie man wollte, das hier gebotene Non-Stop-Programm - aktuelle Neuigkeiten, Kultur- und Trickfilme, verfolgen. In der unmittelbaren Nachkriegszeit entwickelte sich das Viertel um die Flughafenstraße mehr und mehr zum Standort von Bildungseinrichtungen. In der Mainzer Straße entstand 1954 ein Neubau für die Evangelische Schule Neukölln, die bis heute von Schüler*innen verschiedenster Berliner Bezirke besucht wird. In der Erlanger Straße, auf dem Areal der heutigen Neukölln Arcaden, wurde 1960 der Neubau der zentralen Stadtbibliothek Neukölln, seit 1989 Helene-Nathan-Bibliothek, eingeweiht. Die Stadtbibliothek, entwickelte sich schnell zu einem zentralen öffentlichen Begegnungsort der Bewohner*innen des Viertels und vor allem aufgrund ihrer guten Musikabteilung zu einer nicht nur von Neuköllner*innen genutzten Einrichtung.